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Welchen Schutz benötigt der Träger? Um zu versteh
en, welchen Schutz Sie benötigen, müssen Sie die Gefahren kennen, denen Sie ausgesetzt sind. Hierüber liefern Risikoanalysen Aufschluss, bei denen die Gefahren in einer bestimmten Arbeitsumgebung untersucht, ausgewertet und dokumentiert werden. Informieren Sie sich bei Arbeitsbereichen, die bereits systematisch analysiert wurden, vor dem Betreten über die entsprechende Gefährdungsstufe, und tragen Sie entsprechende Kleidung. Woran erkennt man den Schutzgrad der Kleidung? Zunächst muss die Kleidung mit dem passenden CE-Kennzeichen für das jeweilige Gefährdungsumfeld gewählt werden. Schutzkleidung mit CEKennzeichnung bietet verschiedene Arten von Schutz, wie z. B. gegen Hitze, Flammen und Chemikalien, aber auch durch erhöhte Sichtbarkeit oder antistatische Eigenschaften. Für Arbeiten in Umgebungen mit Gefährdung durch Lichtbogen muss sichergesteltl sein, dass die Kleidung für die entsprechende Gefährdungsstufe Schutz bietet. Hierfür rechnet man den Wärmewert (cal/cm2) aller Kleidungsschichten zusammen. Bitte unbedingt beachten, dass in Bereichen mit hohem Sicherheitsrisiko ALLE getragenen Kleidungsstücke Hitze- und Flammschutz bieten müssen – einschließlich der Unterwäsche und der Basisschicht. Welchen Gefahren ist der Träger ausgesetzt? Es gibt bestimmte Arbeitsbereiche mit besonders hohem Sicherheitsrisiko. Durch elektrische Störungen verursachte Lichtbogen können schwere Verletzungen und Schäden zur Folge haben. Es kann zu thermischen Verletzungen, schweren Verbrennungen, Stromschlägen, übermäßigem Lärm, UV-Emissionen, Druck und damit verbundenen Splittern sowie zu toxischer Belastung und zu Auswirkungen von physischem und seelischem Schock kommen. FUNKTIONSWEISE EBT50 Der Schwellenwert „Energy BreakOpen Threshold“ (EBT50 ) definiert, bei welcher Energiezufuhr ein Material aufbricht bzw. darin Löcher oder Risse entstehen. Bei einer 50%igen Wahrscheinlichkeit, dass im Material ein Riss von 2,5 cm entsteht, ist die Lichtbogenfestigkeit mit dem EBT50 - Kennwert zu vermelden, insofern der Energiewert unter dem ATPV liegt. ATPV Der „Arc Thermal Performance Value“ (ATPV) eines Materials oder eines mehrschichtigen Materialsystems ist die Einwirkenergie, die beim Durchgang durch das Prüfobjekt mit 50%iger Wahrscheinlichkeit zu Hautverbrennungen zweiten Grades führt, ohne dass das Material aufbricht. Keiner der beiden Kennwerte ist „besser“ Bei EBT50 -Stoffen ist in der Regel die isolierende Wirkung größer als die Stärke, und ATPV-Stoffe sind stärker als dass sie isolieren. Außerdem ist EBT50 in der Regel ein Hinweis auf ein gewirktes Kleidungsstück, das somit angenehmer sitzt. Hierdurch wird der Schutz aber keinesfalls beeinträchtigt. Die Entscheidung für oder gegen bestimmte Schutzkleidung darf weder auf dem ATPVoder EBT50 -Kennwert begründet sein. In Bezug auf die Wirksamkeit sind die beiden Kennwerte gleichwertig. 9