ProtecWork Catalogue DE 1
Hitze- und Flammschutz kleidung / CE Kennzeichnun
g EN ISO 11612 Schutzkleidung gegen Hitze und Flammen. Die EN ISO 11612 definiert die Anforderungen für Kleidung zum Schutz vor Hitze und / oder Flammen, ausgenommen für Feuerwehrleute und Schweißer. Die Norm weist auf Schutz hin gegen Entzündung durch verschiedene Wärmequellen: (A) begrenzte Flammenausbreitung, A1 Entzündungen an der Oberfläche und A2 Entzündungen an Rändern nach Testmethode ISO15025; (B) konvektive Hitze und offene Flammen, gemäß Testmethode ISO9151; (C) Strahlungswärme gemäß Testmethode ISO6942; (D) geschmolzene Aluminiumspritzer, gemäß Testmethode ISO9185; (E) geschmolzene Eisenspritzer, gemäß Testmethode ISO9185; (F) Kontaktwärme (flach) wie Bügeleisen, Heizplatte usw., gemäß Testmethode ISO12127-1. Kleidungsstücke die nach EN ISO 11612 zertifiziert sind sollen zusammen mit anderer Schutzkleidung verwendet werden, die ebenfalls den Anforderungen der EN ISO 11612 entsprechen. Darüber hinaus erfordert die Norm vollen Schutz der Arme und Beine. T-Shirts und Shorts erfüllen die Anforderungen der EN ISO 11612 nicht. Um den Schutz zu erhöhen, kann der Träger nach EN ISO 14116 zertifizierte Kleidung darunter tragen. Um den vollen Schutz zu gewährleisten, müssen Kopf, Hals, Hände und Füße mit weiterer zugelassener Schutzkleidung abgedeckt werden. Als Unterwäsche deklarierte Kleidung muss immer zusammen mit zertifizierter Oberbekleidung gemäß EN ISO 11612 getragen werden. Die Unterwäsche allein bietet kein geeignetes Schutzniveau. EN ISO 14116 Schutzkleidung gegen Flammen. EN ISO 14116 spezifiziert die Leistung von Schutzkleidung für Arbeiter, die offenen Flammen nur gelegentlich und mit kurzem Kontakt ausgesetzt sind ohne andere thermische Risiken. Diese Norm ist eine “leichtere” Version der EN ISO 11612. Sie ist für Kleidungsstücke die Arme und Beine nicht voll bedecken sowie Accessoires wie Hüte, Mützen, Sturmhauben, Socken, Unterhosen usw. EN ISO 14116 ist in drei verschiedenen Indizes erhältlich - 1, 2 und 3, wobei Index 3 die höchsten Schutzanforderungen vorschreibt. Als Index 1 klassifizierte Materialien dürfen nicht auf der Haut getragen werden. Kleidungsstücke mit Index 1-Materialien, sollten nur über Kleidungsstücken mit Index 2 oder 3 getragen werden. IEC 61482-2 Kleidung zum Schutz vor den thermischen Gefahren von Lichtbögen. Trotz aller Maßnahmen kommt es jedes Jahr zu einer Vielzahl von Lichtbogenunfällen. IEC 61482-2 legt die Anforderungen an Kleidung fest, die vor den thermischen Gefahren von Lichtbögen schützt. Diese Kleidung gehört zur Risiko-Kategorie III, die Kleidungsstücke umfasst, die in Umgebungen mit hohem Risiko getragen werden und beim Auftreten eines Lichtbogens Verbrennungen zweiten Grades verhindern. Zur Ermittlung der Leistungsstufe eines Produktes wird das Kleidungsstück zwei verschiedenen Prüfverfahren unterzogen: dem Open-ArcTest und dem Box-Test. Bei den Prüfverfahren kommen unterschiedliche Aufbauten, Lichtbogenanordnungen, Prüfparameter, Testverfahren und Ergebnisparameter zur Anwendung. Die Ergebnisse der verschiedenen Testverfahren können weder physisch verglichen noch mathematisch in die Ergebnisse der jeweils anderen Testform umgewandelt werden. Die Lichtbogeneinstufung lässt sich nur mit dem einen oder dem anderen Prüfverfahren ermitteln und auswerten. In einem Box-Test wird der Prüfgegenstand einem direkten Lichtbogen mit 4 kA (Lichtbogenschutzklasse 1) oder 7 kA (Lichtbogenschutzklasse 2) ausgesetzt. ATPV oder EBT50 Beim Open-Arc-Verfahren wird das Testergebnis in Kalorien angegeben: cal/cm2. Der Kalorienwert liefert einen Hinweis darauf, wie viel Wärme/Energie man aushalten könnte, bevor die Gefahr einer 50-prozentigen Wahrscheinlichkeit besteht, dass man eine Verbrennung zweiten Grades erleidet. Neben dem in Kalorien ausgedrückten Ergebnis wird auch der ATPV-Wert (Arc Thermal Performance Value) oder der EBT50-Wert (Energy breakopen treshold, d. h. Schwelle, bei der Löcher im Stoff entstehen) angegeben. Beide Werte sind gleichwertig. Im Wesentlichen zeichnen sich die Kleidungsstücke/Stoffe mit einem EBT50 -Wert eher durch Isolierung als durch Stärke aus, während ATPV-Kleidungsstücke/-Stoffe eher eine höhere Stärke als Isolierung aufweisen. ELIM – Vermeidung der Gefahr einer Verbrennung zweiten Grades Während die Werte ATPV und EBT50 angeben, bei welchem Energiewert die 50%-ige Wahrscheinlichkeit einer Verbrennung zweiten Grades besteht, definiert die Einwirkenergiegrenze (ELIM) den Energiewert, bei dem die Entstehung einer Verbrennung zweiten Grades vermieden wird. Bedenken Sie jedoch, dass dabei immer noch die Gefahr auf Verbrennungen ersten Grades besteht. Der ELIM-Wert wird als Durchschnitt der drei höchsten Einwirkenergie-Datenpunkte berechnet, ohne ein Aufbrechen bzw. Öffnen durch Schrumpfung und ohne Überschreiten der Stoll-Kurve. Die drei EinwirkenergieDatenpunkte werden genau unterhalb der Mischzone im Testbericht entnommen. Die Stoll-Kurve legt den Kennwert der Wärmeübertragung (in Kalorien) fest, und zwar auf Grundlage der Übertragungsdauer und der erzeugten Wärmeenergie. ACHTUNG! Alle getragenen Kleidungsstücke müssen vor Lichtbogen schützen! Hierzu zählen Unterwäsche, Socken, Handschuhe, Unterhosen und T-Shirts oder Hemden, die unter der äußeren Schicht getragen werden. Dabei gilt: Je mehr Schutzkleidungsschichten gegen Lichtbögen getragen werden, desto höher fällt der Schutz aus. 77